Neben großzügiger finanzieller Förderung wird dieses Kooperationsprojekt durch den bemerkenswerten, solidarischen Einsatz vieler Fachkolleginnen und -kollegen getragen. Außergewöhnliche Unterstützung erfuhren wir durch die internationale Forschungseinrichtung für mittelalterliche Glasmalerei, das Corpus Vitrearum Deutschland, in der Trägerschaft der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz: Dr. Elena Kosina und Dr. Ivo Rauch reisten nach Kyjiw, um die Glasmalereien zu sichern und zu verpacken, bevor sie nach Köln transportiert wurden. Ohne zu zögern boten der Kölner Dombaumeister Dr. Peter Füssenich und die Leiterin der Glasrestaurierungswerkstatt der Kölner Dombauhütte Dr. Katrin Wittstadt ihre Hilfe bei konservierenden Maßnahmen an den Kyjiwer Scheiben im Vorfeld Ausstellung und bei der wissenschaftlichen Untersuchung und Restaurierung nach Ende der Schau an. In den sehr herzlichen Dank an die Kooperationspartnerinnen und -partner möchten wir auch all diejenigen miteinschließen, die zur Realisierung der Ausstellung und der digitalen Begleitpublikation beigetragen haben. Nicole Miller übernahm die Ausstellungsgestaltung, Manu Lange die Werbe- und Ausstellungsgrafik und Magnus Neumeyer die Gestaltung der Publikation, für die Marion Mennicken vom Rheinischen Bildarchiv zahlreiche Neuaufnahmen anfertigte. Wesentlich zum Gelingen von Ausstellung und Buch haben die Übersetzungen von Gérard Goodrow und KERN AG Sprachendienste beigetragen. Nicht zuletzt gilt unser persönlicher und sehr herzlicher Dank den Kuratorinnen des Museum Schnütgen, Dr. Manuela Beer und Dr. Carola Hagnau, die sich mit großer Professionalität und Empathie dieses besonderen Projekts angenommen haben. In kollegialer und freundschaftlicher Zusammenarbeit mit den beiden verantwortlichen Kolleginnen in Kyjiw, den Kuratorinnen Anastasia Matselo und Olena Kramareva, kann nur ein Jahr nach der ersten Kontaktaufnahme der beiden Museen die Glasgemäldeausstellung eröffnet werden. Ihnen beiden gilt ebenfalls unser großer Dank, in den wir all die vielen weiteren Kolleginnen und Kollegen in beiden Museen einschließen, die ihr Wissen und Können mit großem Engagement in dieses gemeinsame Projekt eingebracht haben. Unsere höchste Anerkennung gilt dem mutigen Khanenko-Team, das in diesen schwierigen Zeiten alles nur Erdenkliche für sein Museum tut. Wenn sich zwei Glasmalerei-Sammlungen unter diesen Umständen begegnen, geht es um Licht und Zerbrechlichkeit: Die Zerbrechlichkeit des Objekts, des Menschen und der Welt. Und das Licht der Hoffnung. Dr. Yuliya Vaganova Direktorin Khanenko Museum Dr. Martin Hoernes Generalsekretär Ernst von Siemens Kunststiftung Dr. Moritz Woelk Direktor Museum Schnütgen Mission, insbesondere angesichts der seit Beginn der russischen Invasion zunehmend sich dramatischer gestaltenden weltpolitischen Lage. Mit schier unglaublicher Energie und Hoffnung auf baldigen Frieden kämpfen die ukrainischen Museumskolleginnen und -kollegen für ihre Sammlungen und die ihnen anvertrauten Kunstwerke. Es geht ihnen nicht allein darum, bedrohte Kunstwerke vor ihrer Zerstörung zu retten, sondern um die Bewahrung ihrer eigenen, ukrainischen Identität. Im Khanenko Museum, das in den vergangenen rund 100 Jahren seines Bestehens schon vielfach die negativen Auswirkungen politischer Umwälzungen und kriegerischer Auseinandersetzungen erfahren musste, setzt das Museumsteam alles daran, dass das Leben im Museum auch während des Krieges weitergeht: Kleine, z.T. nur eintägige Ausstellungen aus den eigenen Beständen zur ukrainischen und internationalen Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts, Interventionen zeitgenössischer Künstler sowie Konzerte, Lesungen und auch Führungen durch das leer geräumte Museum gehören mit dazu. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler setzen zeitgleich ihre Forschungsarbeiten fort und kümmern sich um die Digitalisierung ihrer Bestände. Zu den wichtigen Aktivitäten des Khanenko Museums gehören derzeit internationale Projekte, die der Ausstellung, Erforschung und Restaurierung von Werken aus der Museumssammlung dienen. So wurde u.a. im Jahr 2023 im Pariser Louvre eine Auswahl aus dem seltenen Bestand an byzantinischen Ikonen aus dem Khanenko Museum präsentiert. Mit der aktuellen Kölner Ausstellung setzt sich diese Aktivität fort und macht die Khanenko Sammlung in Europa weiter bekannt und sichtbar. Erstmals seit vielen Jahrzehnten werden die kostbaren Glasmalereien aus Kyjiw gemeinsam präsentiert, sie wurden wissenschaftlich erforscht und sollen im Anschluss die Ausstellung in Köln konserviert und restauriert werden. Dass dies alles in Zeiten des Krieges möglich ist und bleibt, ist eines der Hauptanliegen der Ernst von Siemens Kunststiftung und der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG mit ihrer gemeinsamen Ukraine-Förderlinie, die bereits wenige Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs am 8. März 2022 ins Leben gerufen wurde. Den ukrainischen Museen und Kultureinrichtungen soll durch schnelle und unbürokratische Hilfe Sicherheit und Stabilität gebracht werden, beispielsweise durch die Unterstützung deutscher Museen bei der Beschäftigung geflüchteter ukrainischer Wissenschaftler*innen. Die enge Kooperation zwischen dem Khanenko Museum und dem Museum Schnütgen gehört dazu: Nicht nur eine kostbare Glasgemäldesammlung wird so gesichert, sie wird gemeinsam von deutschen und ukrainischen Kolleg*innen erforscht, öffentlich erfahrbar und damit ein Teil der kulturellen Identität der Ukraine bewahrt. Damit ist es auch eines der Vorzeigeprojekte der UKRAINE-Förderlinie. Ohne die Beteiligung weiterer Fördernder wäre das Projekt nicht in der geplanten Form umsetzbar gewesen. Wir danken deshalb ganz besonders der Peter und Irene Ludwig Stiftung und ihrer Vorständin, Dr. Carla Cugini, für die vertrauensvolle Unterstützung. Neben Mitteln der Stadt Köln hat das Museum Schnütgen auch dieses Mal wieder große Unterstützung durch seinen Freundeskreis erfahren. Stellvertretend für alle Mitglieder des Freundeskreises danken wir seinem Vorsitzenden Dr. Cornel Soltek. 11 10
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